Fest des St. Hubertus-Ordens

Pressemeldung vom 9. November 2004

Unter dieser Devise des Graf Spork`schen St. Hubertus-Ordens A.D. 1695 stand das Ordensfest 2004, das in diesem Jahr vom 5. bis 7. November in Bad Driburg – Neuenheerse gefeiert wurde.

Es war ausgerichtet von den Balleien Österreich und Deutschland.

Ordensbrüder, die nicht mit dem Auto anreisten, kamen aus Canada, den USA, den Benelux-Staaten, der Schweiz, Österreich und aus Deutschland per Flugzeug in Frankfurt, Düsseldorf, Hannover, Paderborn und auch Dortmund an. Eine perfekte Organisation brachte sie nach Bad Driburg, wo sie – in vielen Fällen mit ihren Damen – im Hotel Schwallenhof abstiegen.

Nach einem Empfang im Wasserschloss Heerse am Freitag, kam es zu einem ersten gemeinsamen Zusammentreffen und Abendessen im Landgasthaus Ikenmeyer.

Nach einem Konvent im Schloss für alle Ordensbrüder, Junker und Ritter mit kleiner Dekoration und Ordenstracht am Samstag, wurde in der neu erbauten Hubertushalle des Schlosses der Eid auf die Konstitution in Anwesenheit von Pater Matthias – Missionar vom Kostbaren Blut – erneuert. Pater Matthias segnete die Anwesenden nach einer vortrefflich gehaltenen Ansprache und einem gemeinsamen Gebet.

Danach fanden in mehreren Gruppen für die Ordensbrüder mit Begleitpersonen Führungen durch die drei Internationalen Museen im Schloss und im Torhaus statt.

Um 15.00 Uhr wurde Seine Gnaden Abt Raphael Bahrs OSB im Schloss empfangen. Brennende Fackeln hießen ihn auf seinem Weg vom Tor bis zum Eingang willkommen. Bei einem sustentaculum parvum in Anwesenheit von Pastor Siegfried Schink und den Großprioren von Österreich und Deutschland hieß Generalkonsul Schröder Abt Raphael herzlich in Neuenheerse und im Schloss willkommen.

Um 16.30 Uhr stand eine Fahnenabordnung der Schützenbruderschaften St. Sebastian und St. Fabian auf der Südseite der Stiftskirche wohlformiert unter dem Kommando von Major Günther Pastoors im Spalier angetreten und hießen Abt Raphael traditionell im Namen der Schützenbruderschaften durch eine zackige Meldung von Major Pastoors willkommen.

Um 17.00 Uhr begann der Höhepunkt des gesamten Ordensfestes in Form einer Hl. Messe im altehrwürdigen Eggedom unter Teilnahme der Gemeinde und hochgestellter auswärtiger Gäste. Die Kirche war erfreulicherweise bis zum letzten Platz besetzt.

Die Ritter des St. Hubertus-Ordens begaben sich in der Ordenspluviale gekleidet zusammen mit Abt Raphael und den Konzelebranten Pastor Berthold Schneider und Pastor Siegfried Schink zu den Plätzen nahe dem Hochaltar.

Es wurde eine feierliche Hubertusmesse zelebriert, die vom Jagdhornbläsercorps des Hegerings Bad Driburg unter Leitung von Udo Schlüter mit Musik auf historischen Parforcehörnern in Es-Dur begleitet und in hervorragender Form untermalt wurde.

Mit Bestimmtheit war diese Messe eine Ehrung für unseren Herrgott, eine Demonstration für unseren Glauben und eine Ehrung für unseren Heiligen Hubertus.

Nach Beendigung des sakralen Teils fand in traditioneller Form die Aufnahme eines Junkers der Ballei Österreich in den Orden statt.

Alsdann begab sich die Geistlichkeit auf dem durch Fackeln beleuchteten Weg zur schlosseigenen Kapelle zur feierlichen Beisetzung der Kopfreliquie des Hl. Ansgar. Bei dieser Gelegenheit läuteten feierlich die drei Glocken des schlosseigenen Glockenturms.

In würdevoller Form fand Abt Raphael die geeigneten Worte für die Reponierung der Reliquie und beendete die Zeremonie mit einem gemeinsamen Gebet.

Viele Gäste, wie z. B. Bürgermeister Burkhard Deppe, stellv. Bürgermeister Heinrich Brinkmöller, Altbürgermeister Karl-Heinz Menne, Altlandrat Dr. Karl Schneider, dem Adel aus Nah und Fern und viele Mitglieder der Gemeinde wohnten diesem Festakt bei und waren voller Freude und Dankbarkeit über den Verlauf des geschilderten Höhepunkts an diesem Tage.

Abt Raphael gab Generalkonsul Schröder das Versprechen, mit Bestimmtheit wiederzukommen – und wenn es ein sonniger Sommertag sein würde – mit seinem Motorrad, das scheinbar zu seinem Hobby zählt. Er lud auch die Ordensbrüder ein, ihn in seiner Abtei zu besuchen. Abt Raphael ist eine junge, unkomplizierte, liebenswerte Persönlichkeit, die einen festen Platz im Herzen der Ordensbrüder gefunden hat.

Durch den Großkanzler des Ordens wurde bei den abschließenden Feierlichkeiten und einem Galadiner Generalkonsul Schröder zusammen mit einem Dekret mit höchster Auszeichnung, die der Order zu verleihen hat – pro meritas – geehrt.

Vorankündigung Hubertusmesse

Pressemeldung vom 7. Mai 2004

Am 6. November wird in der Stiftskirche zu Neuenheerse durch Herrn Pfarrer Siegfried Schink eine Hubertusmesse um 17.00 Uhr gefeiert werden.

Der Gesamtrahmen wird gestaltet durch das Jagdhornbläsercorps des Hegerings Bad Driburg unter Leitung von Herrn Udo Schlüter. Das Corps wird die deutsche Version der Messe auf historischen Parforcehörnern in Es blasen. In der Messe übernehmen statt Orgel und Chor die Jagdhornbläser die liturgische und jagdliche Gestaltung. Selbst die Glocken werden durch die Klänge der Jagdhornbläser ersetzt.

Folgender Ablauf ist im Konzept vorgesehen:

1. Introitus Bläser
2. Kyrie Bläser
3. Gloria Bläser
4. Graduale Bläser
5. Offertorium
6. Sanctus Bläser
7. Elevation Bläser
8. Domine Bläser
9. Comunio Bläser
10. Danksagung: Großer Gott wir loben dich Bläser/Gemeinde
11. Sortie de messe Bläser

Die Messe hat ihren Ursprung im französischen Raum ist jedoch klanglich an deutsche Gegebenheiten angepasst.

Ehemals wurde diese Messe arrangiert von Hermann Neuhaus, der in den 70er Jahren Hornprofessor an der Hochschule für Musik in Köln war.

Eine geblasene Hl. Messe zu Ehren des Hl. Hubertus wird einen erneuten Höhepunkt für Neuenheerse darstellen.

Wir hoffen auf eine rege Beteiligung unserer Neuenheerser Bürger und möchten betonen, dass jeder Interessierte herzlich willkommen ist.

Quelle: eigene Pressemitteilung

Königlicher Besuch

Pressemeldung vom 22. April 2004

Seine Königliche Hoheit Prinz Friedrich Wilhelm von Preußen, Urenkel des Kaisers Wilhelm II besuchte die 3 Abteilungen der Vereinigten Museen. Dieser Besuch war arrangiert durch Leutnant d.Res. Carl Joachim Jürgens aus Neuenheerse. Mit in Begleitung waren 13 Offiziere der Bundeswehr, die zusammen mit Leutnant Jürgens Lehrgänge absolviert hatten. Prinz Friedrich Wilhelm aus dem Hause Hohenzollern (Wümmehof) studiert zurzeit in Lausanne.

Der Vater des Prinzen – ebenfalls mit Vornamen Friedrich Wilhelm – würde heute der deutsche Kaiser sein, wenn die Monarchie nicht nach dem Ende des 1. Weltkriegs abgeschafft worden wäre. Der Vater betätigt sich heute als Historiker.

Das Haus Hohenzollern ist mit Herrn Generalkonsul Manfred O. Schröder eng verbunden. Der frühere Chef des Hauses Hohenzollern, seine Königliche Hoheit Prinz Louis Ferdinand von Preußen spielte im Sommer jeden Jahres mit Generalkonsul Schröder auf der Insel Juist Tennis und es vertieften sich die persönlichen Kontakte, wie aus bebilderten Einrahmungen ersichtlich ist.

Der Onkel des Prinzen Friedrich Wilhelm, Seine Königliche Hoheit Prinz Christian Sigismund von Preußen mit seinem Sohn, Seine Königliche Hoheit Prinz Christian Ludwig von Preußen nahmen bekanntlich unter großer Beteiligung verschiedener Schützenvereine und der Bevölkerung an der Enthüllung der Bronzebüste des Königs Friedrich II am 3. Oktober 2001, dem Tag der Deutschen Einheit, teil.

Seine Königliche Hoheit Prinz Christian Sigismund von Preußen und Landrat Hubertus Backhaus enthüllten zusammen die Büste des Preußenkönigs.

Die jetzige Besuchergruppe war von den Ausstellungen der 3 Museen begeistert. Höhepunkt für die Preußenprinzen und seine Begleitung war jedoch der Zutritt zu dem nicht öffentlichen „Preußenraum“ unter Führung von herrn Lammers. Hier konnte der Preußenprinz Bronzeskulpturenseiner Vorfahren, bildliche Ereignisse sowie Fahnenständer des 1. Weltkriegs mit Andacht und Ehrfurcht bewundern.

Mit herzlichem Dank verabschiedete sich der Preußenprinz, Leutnant Carl Joachim Jürgens sowie sein Vater Joachim Jürgens, ehem. Stabsfeldwebel in der Panzerbrigade 21 in Bundeswehruniform zusammen mit den sonstigen Offizieren vom Personal der Vereinigten Museen.

Quelle: eigene Pressemitteilung

Erweiterungsbau

Die Vorbereitungen für einen ca. 250 qm großen Seminarraum einschließlich der Nebenräume sind westlich vom Torhaus erdgeschossig geplant. Das Genehmigungsverfahren ist in Gang gesetzt. Rücksprachen mit dem Denkmalamt in Münster sowie den Baubehörden in Bad Driburg und Höxter im Beisein des Herrn Bürgermeistern Karl-Heinz Menne haben bereits stattgefunden.

Hier findet eine Investition statt, die kommenden Generationen dienlich ist. Solche Investitionen werden auch in schriftlicher Form anerkannt durch Herrn Landrat Hubertus Backhaus, Herrn Bürgermeister Menne sowie auch von Herrn Dr. Michael Wittig, Kulturbeauftragter der Sparkasse Höxter – Brackel.

Die zwei das Schloss umgebenden Hofareale werden gepflastert.

Der südliche Hof erhält eine helle Pflasterung mit Granitsteinen aus der Türkei. Diese Steine bieten die Gewähr dass keine Eiseneinschlüsse später die Oberflächen unansehnlich machen.

Der nördliche Innenhof zwischen dem Schloss und dem Torhaus wird mit 300 Jahre alten Basaltsteinen, die wir von der Stadt Lippstadt erwerben konnten, gepflastert werden.

Für diese Großinvestitionen werden kommende Generationen dankbar sein.

Quelle: eigene Pressemitteilung

Trauungen

Am Sonntag, 04.04.2004 fanden in der schlosseigenen Kapelle, die teilweise heute musealen Zwecken dient, zwei standesamtliche Trauungen statt. Diese wurden vom Bürgermeister der Stadt Bad Driburg, Herrn Karl-Heinz Menne, persönlich vollzogen und die Jaworte der Brautpaare damit legalisiert.

Das Schloss hatte Fahnenschmuck angelegt mit den Fahnen des Kreises Höxter und der Stadt Bad Driburg. Die Brautpaare kamen außer mit den Trauzeugen mit großer Begleitung sowie frohen Mutes und frohen Sinnes. Sie nahmen, wie die Trauzeugen, auf schweren geschnitzten Elefantenstühlen Platz, die aus dem „Goldenen Dreiecke“ von
Thailand kamen (Laos und Burma). Neben dem Bürgermeister befand sich eine große holzgeschnitzte Skulptur eines Adlers, die Generalkonsul Schröder von westamerikanischen Indianern vor vielen Jahren verehrt worden ist (Victoria Island).

Die nunmehr getrauten Eheleute sind Folgende:

  • Karin Büchner und Matthias Potthast, Paderborner Str. 8, Bad Driburg-Neuenheerse.
  • Stefanie Pleiniger, Am Hoppenberg 6, Bad Driburg-Neuenheerse und Alexander Reßel, Josefstr. 16, 33106 Paderborn

Herr Bürgermeister Menne sprach ihnen die besten Glückwünsche aus. Diese sollen auch vom Wasserschloss Heerse ausgehen. Glück und Gottes Segen jetzt und für die Zukunft.

Quelle: eigene Pressemitteilung

Frühschoppen

Am Sonntag fand ein Frühschoppen statt. Teilnehmer waren Bürger aus dem Süden von Detmold. Jürgen Herrmann MdB informierte durch einen schwungvollen Vortrag die Anwesenden über die brennend neuen Ereignisse in Berlin.

Danach ergriff Herr Bürgermeister Karl-Heinz Menne das Wort und erklärte mit anschließender Diskussion die Hoch- und Tiefpunkte der Stadt Bad Driburg jedoch mit dem Ausklang, dass in Bad Driburg immer die Sonne scheint.

Der CDU-Fraktionsvorsitzende Karl-Heinz Schwarze gab alsdann einen überzeugenden fundierten Kommentar mit den Zukunftshoffnungen.

Herr Oberstleutnant Franz Becker, der kürzlich von seinem Einsatz in Afghanistan zurückgekehrt ist, informierte die Teilnehmer über die Situation und auch die Perspektiven in Afghanistan.

Sämtliche Redner erhielten einen ausgiebigen Applaus. Die Einladungen für die vorstehenden Herren hatte Generalkonsul Manfred O. Schröder veranlasst. Dieser führte dann die Gäste zum Abschluss noch in den Afrika-Teil des Museums in der ehem. Aula des Torhauses. Für alle Teilnehmer war es ein begeisternder Abschluss.

Quelle: eigene Pressemitteilung

Bei Regen ins Museum – Wasserschloss Heerse bietet Führungen: Jagdkultur und afrikanische Kunst

Neue Westfälische

Das Wasserschloss Heerse in Bad Driburg-Neuenheerse ist das ehemalige Abteigebäude des kaiserlichen freiweltlichen adeligen Damenstifts Heerse, gegründet im Jahr 868. Das Gebäude selbst stammt aus der Zeit um 1600 und prägt zusammen mit der Pfarrkirche St. Saturnina das Ortsbild.

Erst im letzten Jahr wurde es von *Honorargeneralkonsul Manfred O. Schröder aufwändig restauriert und erstrahlt seither in neuem Glanz. Das Wasserschloss beherbergt die große Privatsammlung der Familie Schröder, die mit außergewöhnlichem Engagement hier eine großartige kulturelle Bereicherung des Ortes und der Region geschaffen haben.

In drei großen Themenbereichen, Naturkunde, Ethnographie und Heimatkunde werden etwa 12.000 Exponate, gegliedert in geographische Provenienz, gezeigt.

Im zoologischen Forschungsmuseum befindet sich die Trophäen- und Tierpräparate-Sammlung. Sie ist eine der größten dieser Art weltweit und begeistert die Besucher regelmäßig mit Antilopen, Löwen, Büffeln, Bären und dem großen pazifischen Walross, das neben dem Eisbären eine der großen Attraktionen des Hauses darstellt.

Seit 1989 wird an der Museumseinrichtung gearbeitet. 1993 wurde der erste teil der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Seither wird die Ausstellung stetig erweitert. Viele Besucher stellen fest, dass man bei einem einzigen Besuch gar nicht alles erfassen kann und kommen ein zweites oder drittes Mal. Zu den regelmäßigen Besuchern gehört zum Beispiel Prof. Dr. Jürgen Runge.
Direktor des Zentrums für interdisziplinäre Afrikaforschung (ZIAF) am Institut für physische Geographie an der Johann-Wolfgang-Goethe-Universität in Frankfurt am Main. Seit mehreren Jahren unternimmt Prof. Dr. Runge mit seinen Studenten Exkursionen in die Egge. Das Wasserschloss Neuenheerse steht mit seiner großen Afrikasammlung in diesem Jahr zum achten mal mit auf dem Programm. Wenn es seine Zeit zulässt, führt Honorargeneralkonsul Schröder die Gruppe selbst.
Die Erläuterungen der Objekte durch den Kenner und Sammler persönlich sind ein besonderes Erlebnis. Zwei wissenschaftliche Mitarbeiter stehen ihm ansonsten zur Seite und bringen den Besuchergruppen bei der Führung durch die vier Etagen in beiden Schlossflügeln die Exponate näher. Wer sich zu einem speziellen Thema informieren möchte, kann Themenführungen buchen. Hierzu bietet sich besonders die Abteilung Jagdkulur an. Dr. Josef Lammers, zuständig für die Jungjägerlehrgänge in der Kreisjägerschaft Höxter, nutzt regelmäßig mit seinen Kursteilnehmern den umfangreichen Bestand an Lehrbeispielen aus der heimischen und internationalen Jagd im Wasserschloss Neuenheerse.
Zur Sonderführung zum Thema Afrika gibt es einen zusätzlichen Sonderausstellungsbereich im Torhaus. Hier haben *Honorargeneralkonsul Schröder und seine Frau in vielen Dienstjahren für das westafrikanische Ghana eine große Sammlung afrikanischer Kunst zusammengetragen. In seiner Funktion hat der Schlossherr aber auch alle anderen Länder der Erde bereist und zeigt Geschenke und Erwerbungen aus bekannten und weniger bekannten Regionen der Erde, wie den Papua Neuguinea oder Pitcairn Island, dem Zufluchtsort der Bounty-Meuterer. Unter sachkundiger Führung erlebt man hier eine Reise um die Welt in etwa 1,5 Stunden.

Nachdem im letzten Jahr das Schloss grundlegend restauriert wurde, hat in diesem Jahr das Schlossgelände eine neue Pflasterung erhalten. Derzeit wird ein neues Gebäude errichtet, auf das der Museumsbetrieb demnächst erweitert werden soll. Die Pflege des alten Kulturgutes ist den Museumsgründern ein besonderes Anliegen, ebenso wie der internationale Kulturaustausch und der Umweltschutz. Daher ist die private Sammlung der Öffentlichkeit zugänglich.
Jedoch ist durch die offene Art der Präsentation kein Einzelbesuch möglich, sondern nur eine Besichtigung in Gruppen. Ab 10 Personen kann eine Führung gebucht werden. Einzelpersonen oder kleinere Gruppen können Führungstermine im Büro unter Telefonnummer 05259-930 333 erfragen.

Vom Damenstift zum Völkerkundemuseum

Wasserschloss Heerse birgt einzigartige Privatsammlung des Konsuls von Ghana – Konsul, Sammler und Mäzen

 

Göttinger Tageblatt - Jürgen Gückel

Die Geschichte Preußens und die koloniale Vergangenheit Deutschlands, Jagdkultur und Hubertus-Legende, Völkerkunde aller Herren Länder und zugleich eines kleinen Dorfes – alles unter einem Dach. Das ist das Wasserschloss Heerse. Eine einzelne Familie, Honorargeneralkonsul Manfred O. Schröder und Frau Helga, hat das Schloss als Heim für eine einzigartige Privatsammlung restauriert.

Einst lebten hier freiweltliche hochadelige Damen. Gleich nebenan in der 1100 erbauten romanischen Stiftskirche, dem so genannten Eggedom, beteten sie. Die gotisch umgebaute Kirche enthält einen der wertvollsten deutschen Reliquienschätze undist auch wegen seiner Orgel aus dem Jahr 1713 sehenswert.

Doch zum Juwel ittem im Kern des Bad Driburger Stadtteils Neuenheerse ist – wieder – das Wasserschloss geworden. Anfang des 17. Jahrhunderts wurde es von Othilia von Fürstenberg im Stil der Weserrenaissance erbaut. Die zweiflügelige Residenz der Äbtissinnen ist vollkommen von Wasser umgeben und über eine Gräfte zu erreichen.

Als das Schloss noch den Missionaren vom Kostbaren Blut gehörte, sah es hier anders aus: Teile des Gemäuers im Schlossgraben, Schwamm in der Westfront, undichtes Dach. 1989 hat Konsul Schröder, der eine Bleibe für seine riesige Sammlung suchte, das Schloss gekauft.

Der damalige Regierungspräsident Walter Stich überzeugte ihn, dass der aus Dortmund stammende Konsul und Mitglied des St. Hubertus-Ordens nicht nach Bayern sondern ins „kulturarme Ostwestfalen“ gehen sollte. Seitdem sind Millionen in die Renovierung geflossen.

Heute erstrahlt das Wasserschloss in neuem Glanz. Für die Öffentlichkeit ist es zugänglich, weil Schröder nicht nur eine heimatkundliche Sammlung aufgebaut hat, sondern auch seine privaten Schätze ausstellt. Allerdings nur dienstags (5.30 Uhr) und nach vorheriger Anmeldung können Einzelbesucher kommen. Führungen gibt es aber für Gruppen ab zehn Personen bei Voranmeldungen jederzeit. Für 5 Euro erleben Schulklassen oder historisch Interessierte Einzigartiges:
Riesige Räume voller Tierpräparate vom Eisbären bis zum Walross, unzählige Jagdtrophäen oder jagdkundliche Exponate. Dazu eine große völkerkundliche Abteilung, aber auch heimatliche Ausstellungsstücke wie eine komplette Schusterwerkstatt oder eine alte Drogerie. Schließlich zieren Schlosspark und -gelände unzählige Bronze- oder Steinfiguren, eine Hubertuskapelle und Glockenspiel.

Neuenheerse ist von Göttingen in eineinhalb Stunden (100 Kilometer) über Uslar, Beverungen und Bad Driburg erreichbar. Infos: www.wasserschloss-neuenheerse.de.
Anmeldung: 0 52 59/93 03 33 oder 16 44. Kirchenführungen unter 0 52 59/5 12

Konsul, Sammler und Mäzen

Manfred Oswald Schröder ist ein außergewöhnlicher Mann, zupackend und welterfahren, ein Sammler aus Leidenschaft und für Neuenheerse ein Glücksfall. Der 79-jährige ist der dienstälteste Honorargeneralkonsul Deutschlands. Seit mehr als 40 Jahren, also praktisch seit Staatsgründung 1960, vertritt er die Republik Ghana. Weil er mit dem ersten Präsidenten Ghanas in England studierte, bekam er schon als junger Mann diese Aufgabe. Seitdem hat er die ganze Welt bereist, hat aus vielen Ländern völkerkundliche oder jagdliche Exponate mitgebracht, hat voller Leidenschaft Bronzefiguren zusammengetragen und sich selbst am neuen Sitz seiner Sammlung in Heerse sofort auch der Heimatkunde gewidmet. Was Besucher in der heimatkundlichen Sammlung sehen, hat alles der Mäzen des Ortes seit 1989 erworben und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Naturkundemuseum Wasserschloss Heerse/ Reliquie vom Heiligen Ansgar bereichert die Sammlung / Neuer Seminarraum wird angebaut

Bad Driburger Kurier

Naturkundemuseum Wasserschloss Heerse / Reliquie vom Heiligen Ansgar bereichert die Sammlung / Neuer Seminarraum wird angebaut.